800 - 1500
Maria Elisabeth Grüter
„Zu einer Stadt ist aber Emsbüren nie geworden." – Überlegungen zur Entwicklung Emsbürens im Mittelalter
,, Wegen der Bedeutung des Oberhofes zu Emsbüren war schon frühzeitig der Plan aufgetaucht, Emsbüren zu einer Stadt auswachsen zu lassen." Mit diesen Worten beginnt Ludwig Schriever das Kapitel zur ortsgeschichtlichen Entwicklung Emsbürens in seiner faktenreichen „Geschichte des Kreises Lingen" .
1 Die
Weichbild-Nennungen, die Schriever als Belege für eine „städtisch" geprägte Phase der Emsbürener Geschichte hier anführt, sind in der modernen Stadtgeschichtsforschung als Indikatoren einer möglichen Stadtentstehung nicht unumstritten.
2 Faßbar wird jedoch in den Ausführungen Schrievers das dynamische Moment der Herauslösung einer Siedlung aus dem Umland am Beispiel Emsbürens. Auch wenn Schriever schließlich feststellen muß: „Zu einer Stadt ist aber Emsbüren nie geworden" ,
3 ergeben sich Ansatzpunkte zu weiteren Überlegungen: (1) Wie kann das (spät)mittelalterliche Emsbüren beschrieben werden? Eine Charakterisierung als Siedlung zwischen Dorf und Stadt,
4 als Ort zwischen Stadt und Lands muß die dörflich-ländlichen bzw. die städtischen Strukturmerkmale der Ortsentwicklung herausarbeiten. Als besonders hilfreich hat sich in der historisch-geographischen Stadtgeschichtsforschung dabei die Untersuchung der Zentralitätsfunktionen der Orte erwiesen; mit ihrer Hilfe läßt sich Emsbüren in das Beziehungsgeflecht von umliegenden Siedlungen und herrschenden territorialen Gewalten ebenso einordnen wie in das überregionale System etwa von Handel und Verkehr. (2) Sind auf dieser Grundlage mit Schriever Merkmale (vor-)städtischen Charakters zu beobachten? Wurde dann eine mögliche Entwicklung Emsbürens zur Stadt unterbrochen,
6 gehört demnach Emsbüren in die Kategorie der „steckengebliebenen Orte auf der Geest" ?
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1. Dorf - Weichbild - Stadt
Die eindeutige begriffliche Bestimmung einer Siedlung in ihrer individuellen Gestaltung stellt trotz des Bemühens der modernen Stadtgeschichtsforschung um differenzierte Kategorienbildung noch immer eine Schwierigkeit dar: Dorf, Stadt oder stadtähnliche Siedlung, Kleinstadt oder ,Minderstadt', Weichbild oder Flecken?
8 Ein Blick in die urkundliche Überlieferung des 15./16. Jahrhunderts zeigt die Verbindung der Bezeichnungen
Dorf und
Weichbild mit Emsbüren. 1444 ist erstmalig der vom Gogericht ausgenommene Bezirk „
binnen dem dorpe, wibbolde und pelen tho Büren" belegt.° Im Jahre 1541 wird in Gegenwart von
„semptlichen inwonners des vrigggen wygboldes unde dorpes to Büren" der Verkauf eines Markengrundstücks getätigt.
10 Auch die Existenz von Weichbildrecht ist verbürgt: Es findet 1460 Anwendung bei der Genehmigung des Verkaufs eines Hauses unter Vorbehalt „
des redeliken den-stes, als myn here van Monster unde de hoff to Buren na wigboldes wise to Buren dar ut hebben".11
Die Darstellungen zur Geschichte Emsbürens haben den Terminus
Weichbild zur Kennzeichnung der mittelalterlichen Siedlung übernommen. Der Begriff fand Anwendung nicht zuletzt mit Blick auf eine erwartete städtisch geprägte Entwicklung Emsbürens, an deren Ziel die Verleihung von Stadtrechten gestanden hätte. So heißt es 1905 in einer Beschreibung des Kreises Lingen: „Der Ort Emsbüren ist ein Weichbild (...) Weichbildrecht war Vorläufer des Stadtrechtes. "
12 Ludwig Remling beobachtet in seinen Studien, Emsbüren habe im Spätmittelalter „das Stadium eines gewöhnlichen Kirchdorfes überschritten und war zu einer Siedlung mit vorstädtischem Charakter geworden", die er mit der Bezeichnung
Weichbild versieht, und setzt hinzu: „Das Weichbildrecht ging in Westfalen dem Stadtrecht voraus."
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Der den genannten Arbeiten zugrunde liegende Stadtbegriff orientiert sich primär am Rechtsstatus einer Siedlung.
14 In Übertragung auf die Emsbürener Verhältnisse mußte man zu dem Schluß gelangen, eine durch den Weichbildcharakter signalisierte bzw. eingeleitete städtische Entwicklung sei - aus welchen Gründen auch immer - nicht weiter fortgesetzt worden. Dagegen beleuchten die Studien Leopold Schüttes den
Weichbild-Begriff kritisch und vermögen im Fall Emsbürens trotz der Weichbild-Nennungen keinen Ansatz für eine Siedlung städtischen Charakters erkennen.
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Doch treffen diese auf Rechtsprivilegien ausgerichteten Betrachtungsweisen Emsbürens im Spätmittelalter, unabhängig von den unterschiedlichen Ergebnissen, die sie zeitigen, das Wesentliche dessen, was den Ort ausmachte? Welche Bedeutung maßen ihm seine Bewohner, das Umland bzw. seine Gäste bei?
2. Zentralfunktionen Emsbürens im Mittelalter
Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang die Untersuchung von Funktionen und Zentralitäten in den Bereichen Kirche, Gericht und Verwaltung sowie Handel, Gewerbe und Verkehr, die das mittelalterliche Emsbüren vom ländlich-bäuerlich geprägten Umland unterschieden.
Haupthof und Pfarrkirche
Emsbüren bildete als „einer der ältesten Oerter Westphalens"
16 namentlich im Hoch- und Spätmittelalter den zentralen Bezugspunkt der umliegenden Höfe und Bauerschaften: Der bedeutende Haupthof in Emsbüren, später einer der zwölf münsterischen Amtshöfe, konnte vermutlich schon zu Beginn des 9. Jahrhunderts von Bischof Liudger erworben werden. Hier - im Verwaltungsmittelpunkt - befand sich die Zahlstelle für Zinsen und Pacht nach eigenem Emsbürener Getreidemaß.
17 Gleichzeitig übte der Haupthof als Sitz der Gerichtsstätte die Zentralfunktion der Gerichtsbarkeit aus, denn dem Gericht war ein umfangreicher Gerichtsbezirk zugeordnet. Der Standort von Verwaltung und Gericht bedeutete für den Ort Emsbüren häufige Frequentierung durch Amtsuntertanen, die zur Erledigung ihrer Angelegenheiten den Ort aufsuchten. Von dieser Seite erfuhr Emsbüren wirtschaftsfördernde Impulse, wenn die Bewohner des Umlandes hier etwa Übernachtungsmöglichkeiten in Anspruch nahmen und bei der Gelegenheit ihren Bedarf an nicht selbst produzierten Nahrungsmitteln bzw. an handwerklichen Produkten deckten.
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Eine nicht minder bedeutende Zentralfunktion ging von der Kirchenorganisation aus. Die alte Pfarrkirche St. Andreas in Emsbüren war Mittelpunkt eines ausgedehnten Kirchspiels. Die Gläubigen mußten nicht selten weite Wege zurücklegen, um zum sonntäglichen Kirchgang, bei Trauungen, Taufen und Beerdigungen nach Emsbüren zu gelangen. Als Kirchort läßt sich Emsbüren als genuin zentraler Ort charakterisieren.
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Die Anlage von Speichern um den Kirchhof sowie der Betrieb von Herbergen (auf Kötterstellen) sind topographischer Ausdruck der Wahrnehmung der beschriebenen Zentralfunktionen. Genauere Angaben über eine zu vermutende kleine Ansiedlung von Handwerkern (und vielleicht Krämern) läßt die Quellenlage nicht zu.
20 Einer Ausdehnung der Siedlung Emsbüren waren aber auch durch die den Siedlungskern um die Kirche umschließenden ausgedehnten Ländereien des bischöflichen Hofes enge Grenzen gesetzt.
21 Die Funktion des Hofes seinerseits als Rastplatz und Herberge der Bischöfe von Münster und ihres Gefolges auf dem Weg von Westfalen nach Friesland belebte Handel und Gewerbe in Emsbüren.
Verkehrslage
Ausschlaggebend für die Wahl Emsbürens zum Rastplatz dürfte seine geographische Lage gewesen sein. Auf der siedlungsfreundlichen oberen Niederterrasse der Ems gelegen, entwickelte sich der Ort zu einem Verkehrsknotenpunkt von nicht nur regionaler Bedeutung.
An erster Stelle ist hier die sogenannte „Friesische Straße" zu nennen; sie bildete eine der wichtigsten mittelalterlichen Handelsstraßen und führte von Münster über Rheine, Hummeldorf, Salzbergen, Emsbüren, Leschede, Elbergen und Lingen weiter bis Emden.
22 Dieser Landweg entlang der Ems stellte, nachdem die Missionsgebiete Liudgers 804 zum Bistum Münster vereint waren, in der Folgezeit eine intakte Verkehrsverbindung zwischen dem friesischen und westfälischen Teil des Bistums dar. Die Ems, lediglich auf Teilstrecken schiffbar, konnte diese Funktion nur eingeschränkt wahrnehmen.
23 Die als Verwaltungsstraße angelegte Nord-Süd-Verbindung entwickelte sich rasch zum Fernhandelsweg (12./13. Jahrhundert): Der Emshandel umfaßte eine breite Palette von Gütern. So verbrachten friesische Händler neben dem Fisch als Fastenspeise insbesondere Vieh (Pferde und Ochsen) sowie Milchprodukte (Butter, Käse) landeinwärts. Die Westfalen handelten im Gegenzug u. a. mit Holz, Honig und Getreide.
24 In Emsbüren selbst verlief der Handelsweg, als Heerstraße, Steinweg bzw. Münsterstraße bezeichnet, durch den Ort (heute Lange Straße/Dahlhok.
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Als nicht weniger bedeutsam ist der Anschluß vom Niederrhein an die „Flämische Straße" von Hamburg/Bremen auf Deventer/Brügge via Emsbüren einzustufen. Von der flämischen Straße südwärts aus Richtung Haselünne kommend schwenkt der Weg zum Rhein nach dem Emsübergang bei Lingen auf die friesische Straße ein, um von Emsbüren aus über Schüttorf, Ahaus, Borken und Wesel auch Köln zu erreichen.
26 Noch im 18. Jahrhundert belegen die Reiserouten des Kurfürsten Clemens August die Verbindung von Emsbüren aus zum Niederrhein (Stationen: Emsbüren, Ochtrup, Ahaus, Borken, Wesel).
27 Für das ausgehende 15. Jahrhundert ist die starke Frequentierung der beiden großen Fernwege und die Bedeutung des Rastplatzes Emsbüren von Seiten der münsterschen Bischöfe gut dokumentiert. Die Jahresrechnungen des Amtes Rheine-Bevergern geben Aufschlüsse über die (Kriegs-)Züge der Amtsträger und deren Begleitumstände.
28 Emsbüren war in dieser Zeit nahezu ausnahmslos jeweils eine Station auf dem Weg von Westfalen (z. B. Horstmar) nach Norden (Meppen) oder Nordosten (Haselünne und weiter Richtung Oldenburg/Bremen). Die Reiseroute nahm von Emsbüren aus die friesische Straße links der Ems bis Lingen, um hier den Fluß zu überqueren mit der „
veeren to Lynge", die die „
perde, ruter, voetlude und wagen myt der pünte overforde" .29 Die wirtschafltiche Bedeutung, die der Einquartierung von oft mehr als 100 Reitern und Fußknechten auf den bischöflichen Zügen für den Ort zukam, soll unten eigens thematisiert werden.
Zur Abrundung der Beschreibung der zentralen Funktion im Verkehrsnetz des Emslandes ist auf die regionale Bedeutung der Wege von Bentheim-Schüttorf und von Nordhorn-Drievorden-Engden nach Emsbüren und von hier über Leschede zur Ems bei Helschen hinzuweisen.
30 Die sog. „Helscher Fähr" als Emsübergang diente zunächst den Bauerschaften Bexten, Listrup, Moorlage, Hesselte, Gleesen und Helschen, alle rechts der Ems gelegen und zum Kirchspiel Emsbüren zählend, als Kirchweg. Doch schon früh (vielleicht bereits um 1300?) befand sich das Fährhaus mit Herberge im Besitz der Bischöfe von Münster, die danach trachteten, den offenbar steigenden Warenverkehr über die Ems zu kontrollieren. Massengüter aus dem Bentheimischen (wie Holz oder Sandstein aus den Steinbrüchen von Bentheim und Gildehaus) wurden hier auf Schiffe verladen und emsabwärts transportiert. Daneben stand eine rechtsemsische Landverbindung zur flämischen Straße, die die Teilnahme am Handel mit den norddeutschen Hansestädten (in Emsbüren wurde u. a.
„Hamburger Bier" ausgeschenkt) ermöglichte; ebenfalls ist eine Anbindung an den Ost-West-Handel durch den Helscher Emsübergang (Richtung Bramsche, Osnabrück, Minden) zu überlegen. Als Produkte, die bei Emsbüren-Helschen umgeschlagen wurden, sind bekannt „rheinische, französische und spanische Weine, englische, hamburgische und lübeckische Biere, Branntwein aus Weizen und Buchweizen, Flachs und Wolle, Honig in Tonnen und Wachs für Kerzenmacher" .
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Betrachten wir die Handelswege, die Verkehrslage Emsbürens im Mittelalter, so ist ohne Einschränkung von einer Zentralfunktion des Ortes für die emsländische Region sowie für das Stift Münster zu sprechen, dessen räumlichen Mittelpunkt „im münsterschen Korridor" Emsbüren bildete.
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Handel und Gewerbe
Die zentralen Funktionen Emsbürens als Kirchdorf, als Gerichtsstätte, als Verkehrsmittelpunkt und seine oben skizzierte Lage im Verkehrsnetz boten günstige Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes im Mittelalter. Unter der Überlegung, daß die Bewohner des Kirchspiels und Gerichtsbezirks Emsbüren häufig den Weg hierher nehmen mußten und daneben vielfältiger Warenverkehr in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung die Siedlung oberhalb der Ems passierte, dazu der Amtshof als münsterscher Rastplatz an Bedeutung gewann, wird man Emsbüren im späten Mittelalter als Marktort einzustufen haben.
33 Die urkundliche Überlieferung kennt zwar kein Marktprivileg für Emsbüren, doch war im 15. Jahrhundert „spontaner, unprivilegier-ter Marktbetrieb", der sogar stärker ausgeprägt sein konnte als in kleinen Landstädten, in ländlich strukturierten Gebieten durchaus an der Tagesord-nung.
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Wie hat man sich die Entstehung eines Marktes in Emsbüren vorzustellen?
35 Zunächst ist festzuhalten, daß die Marktform Emsbürens im Nahmarktbereich anzusiedeln ist; sie diente im weitesten Sinne zur Versorgung des Umlandes. Dabei stand am Anfang die Funktion des Ortes als bischöflicher Sammelmarkt (Sammlung von Abgaben und Naturalleistungen); es ist anzunehmen, daß mit der steigenden Bedeutung des Amtshofes für regionale Verwaltung, Wirtschaft und Verkehr autochthon (d. h. ohne besondere Privilegierung) ein Markt entstand mit Ergänzungsfunktionen für das Umland sowie zur Versorgung der in Emsbüren rastenden Reisenden. Als Marktbeschicker kommen sicher handel-und gewerbetreibende Emsbürener in Frage, in erster Linie ist aber nicht an ortsansässige Händler oder gar Kaufleute zu denken. Das Warenangebot dürfte bestritten worden sein von der dem Emsbürener Amtshof abgabepflichtigen Landwirtschaft bzw. von Händlern, die die durch Emsbüren führenden Straßen zum Warentransport benutzten.
Diese Annahme bestätigt auch die Lage des als möglicher „Marktplatz" infrage kommenden Bereiches östlich der St.-Andreas-Pfarrkirche, der von der Ringbebauung ausgenommen war und sich zum unmittelbar unterhalb der Kirchhofmauer vorbeiführenden Handelsweg öffnete. Eine mögliche feste Terminierung der Markttage dürfte sich nach den Abgabeterminen des Amtshofes gerichtet haben. Anzunehmen ist in jedem Fall ein Kram- und Viehmarkt im Herbst jeden Jahres (um Michaelis) zur Bedarfsdeckung der Bevölkerung des Umlandes.
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Durch den regen Handelsverkehr fanden die umliegenden Bauerschaften und Siedlungen wie auch Durchreisende in Emsbüren eine gute Versorgungslage vor. Das Angebot an Nahrungsmitteln war äußerst vielfältig, hiervon profitierten nicht zuletzt die münsterschen Amtsträger. Eine Nachricht aus dem Jahre 1467 mag dies verdeutlichen: Am Dienstag nach Sonntag Laetare 10. März), also in der Fastenzeit, weilten Ritter Gert van Keppel und der Marschall Frederick van Keppel mit 19 Leuten eine Nacht als Gäste des Schulten in Emsbüren. Zu ihrer Bewirtung ließ der Schulte Stockfische, Heringe, Feigen, Öl. schönes (!) Brot, Wein und Hamburger (!) Bier holen.
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Auch das wohl im Ort sich entwickelnde, aber sicher weiter ländlich geprägte Handwerk profitierte vom Marktbetrieb, der nicht nur dem Warenabsatz, sondern auch der Versorgung mit Rohstoffen (z. B. Tierhäute für die Schuhmacher, Getreide für die Bäcker etc.) diente. Direkte Zeugnisse über die Ansiedlung oder das Betreiben von Handwerken in Emsbüren liegen nicht vor. Mittelbar aber läßt sich die Situation der Gewerbetreibenden am Ende des 15. Jahrhunderts rekonstruieren über die Zunamen der aktenkundig gewordenen
,Schomaker", „Becker" und
„Smed", die wohl auf Berufsbezeichnungen zurückzuführen sind, deren aktueller Aussagewert im einzelnen natürlich nur fiktiv sein kann.
Einen besonderen Rang unter den auf den Märkten gefragten handwerklichen Produkten nahmen Schuhe ein, so daß die Schuhmacher zu den unentbehrlichen Handwerken zählten, die in einer Siedlung mit zentralörtlichen Funktionen anzutreffen waren.
38 In Emsbüren lassen sich seit dem 15. Jahrhundert
„Schomaker" nachweisen. Wir hören 1487 von
„Johan Schomakers huse", das „ by
den steenwege", also an exponierter Stelle in Emsbüren lag.
39 In späteren Überlieferungen ist nur noch von
„Scho Johans" Haus die Rede, neben dem sich 1502 (im Garten der Vikarie) offenbar ein weiterer Schuhmacher ansiedelte: Hermann Schomaker mit seiner Frau Aleke.
4° Im Erwerb dieses Grundstücks spiegelt sich möglicherweise das steigende Interesse von Gewerbetreibenden an Besitz entlang der Handelsstraße. Dies gibt Zeugnis von der Hoffnung auf eine wirtschaftliche Prosperität des Dorfes Emsbüren in jener Zeit. Ähnliche Überlegungen könnten u. a. eine Rolle gespielt haben beim Kauf einer Hausstelle am Emsbürener Kirchhof durch Hermann und Gese Becker, genannt Stovermann, die evtl. tatsächlich das Bäckerhandwerk ausübten.
41 Bäcker gehörten wie die Schuster zu den markttragenden Gewerben, fanden den Absatz z. B. für Weißbrot aber weitgehend im Ort (etwa bei Festen und Familienfeiern, bzw. bei der Versorgung einer größeren Zahl von Durchreisenden).
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Während wir bei der Beschreibung des Bäcker- und Schuhmacherhandwerks in Emsbüren weitgehend auf Vermutungen angewiesen sind, ist das Gewerbe des Schmiedes am Ende des 15. Jahrhunderts an einem Einzelfall gut dokumentiert. Das Haus des Schmiedes Menke, an zentraler Stelle in Ems-
büren gelegen (heute Ecke Uphok/Lange Straße) bildete für die Bewohner des Umlandes ebenso eine Anlaufstelle wie für (Handels-)Reisende. In
„Mencken Sriedes hus" waren an erster Stelle die Dienstleistungen eines Schmiedes gefragt: Beschlagen der Pferde, evtl. Reparatur der Wagen. Gleichzeitig bot Menke Unterstell- und Versorgemöglichkeit für Pferde, die hier Heu und Hafer erhielten. Offenbar wurden die Ställe des Emsbüreners, insbesondere von Reitern, die dem münsterschen Bischof auf seinen Reisen zwischen Hoch- und Niederstift Münster begleiteten, stark in Anspruch genommen. Da konnte es schon einmal passieren, daß ein Pferd in Emsbüren stehen blieb:
„Item do myn gnedige her von Buren utwert na Hazelunne reyt, hadde Hinrick Valke eyn pert in Mencken Smedes hus stan laten unde dar nymande nicht van gesackt (...) weren 14 nacht. Dat hadde aldar vordan an hoye unde haver (...) 1 M(ark), 1 S(chilling) und 10 d(enarii/Pfennige)."43
Doch die Versorgung der Pferde bildete nicht die einzige Einnahmequelle des Menke, er bot darüber hinaus Herberge an. Bei ihm machte z. B. 1474 Wenemer van Heyden Station, als er dem Bischof
„in dat heer" nachritt. Er übernachtete
„myt 5
perden (...) und hadde verdaen in Smytmencken huse (...) an hoye, haveren, beyr und cost tzamen 9
S(chilling)".44 Das Betreiben des Gasthauses dürfte für Menke ein einträgliches Geschäft gewesen sein, ebenso wie der Verkauf von Bier, der in Emsbüren im Haus des Schmiedes erfolgte.
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Hier manifestiert sich eine weitere Zentralstellung Emsbürens für das Umland: der Bierverkauf. Das damalige Hauptgetränk wurde aus Emsbüren bezogen.
46 Wahrscheinlich hatte Menke sogar selbst Braurecht, urkundlich belegt ist es jedoch nicht.
Die durch Emsbürens Verkehrslage sowie die örtliche Entwicklung von Handel und (ländlichen) Gewerben gewährleistete gute Versorgung ließ die Siedlung am Ende des 15. Jahrhunderts zu einem wichtigen Stützpunkt des Bischofs Heinrich von Schwarzburg werden. In seiner Eigenschaft als Administrator des Erzstifts Bremen war der Münsteraner Würdenträger mit dem Grafen Gerd von Oldenburg in Machtkämpfe um die Herrschaft Delmenhorst verwickelt. Ein Kriegszug 1474-76 im Bündnis u. a. mit der Stadt Bremen sollte eine Entscheidung herbeiführen.
47 Die ausgezeichnete Verkehrslage bescherte Emsbüren in dieser Zeit häufige Durchzüge bzw. kürzere Stationierungen größerer und kleinerer Truppenkontingente des Fürstbischofs, über die die Amtsrechnungen näheren Aufschluß geben können: am 18. Februar 1474 kam Heinrich von Schwarzburg von Meppen nach Emsbüren, am 26. März desselben Jahres zogen fürstliche Diener in umgekehrter Richtung, der Bischof selbst reiste mit 65 Leuten und Pferden aus Horstmar kommend ins Oldenburgische und rastete am 21. April in Emsbüren. Am 15. Mai zogen bischöfliche Räte mit Gefolge aus Haselünne nach Emsbüren, am 11. Juni hören wir, daß dieselben Räte mit 78 Leuten und Pferden auf ihrem Zug nach Meppen in Emsbüren rasteten. Ein großes bischöfliches Truppenkontingent (über 400 Mann) erreichte auf dem Weg von Haselünne nach Horstmar am 6. August Emsbüren. Der Bischof selbst folgte am 12. August, aß in Emsbüren zu Mittag und ritt weiter nach Horstmar. Zwei Wochen später (26. August) blieb Heinrich von Schwarzburg mit Gefolge über Nacht in Emsbüren, ebenso auf der Rückreise von Haselünne am 6. September.
48 Ähnlicher Reiseverkehr von fürstbischöflicher Seite ist für den Sommer 1476 belegt: Von Horstmar kommend zog Heinrich Schwarzburg nach Oldenburg und weilte mit 150 Leuten und Pferden am 1.3. Juli in Emsbüren. Nach der Entscheidung vor Bremen traten die Bischöflien Anfang August über Emsbüren die Rückreise ins Oberstift Münster an. Die Jahresrechnungen aus dieser Zeit belegen, daß Emsbüren sich als Versorgungszentrum anbot. Hier wurden auf dem Weg ins Oldenburgische bzw. Bremsche größere Mengen an Nahrungsmitteln
„um gelt gekofft": u. a. Butter, Käse,
„schones" (!) Brot, Lämmer, Schafe, Schüttorfer Hopfen und Bier. Ja, als der münstersche Fürstbischof Ende Juli 1476 sich anschickte, nach Oldenburg zu ziehen und
„syner gnaden huesgesinde, de to folgen plegen," neben seinen engen Gefolgsleuten und
„andern voet und wagenluden" begleiteten, kaufte man in Emsbüren und Bevergern nicht nur Weinfässer und Tonnen mit Hamburger Bier, sondern auch eine große Zahl an Geschirrteilen:
.200 schottelen, (...) 20 schalen, (...) 4 molden", des weiteren
„400 schottelen, 80 drinckel schalen". Albert Smede übernahm während des kurzen Aufenthaltes der Bischöflichen die Reparatur eines Heerwagens und einer Heerkiste. Anfang August versorgte man die bischöflichen Truppen vor Bremen mit Proviant aus Emsbüren (und Schüttorf).
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3. Emsbüren, ein Ort zwischen „Stadt" und „Land"
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Fassen wir zusammen und betrachten die vielfältigen zentralörtlichen Funktionen Emsbürens im Mittelalter in Bezug auf den Amtshof und die Gerichtsbarkeit, seine Bedeutung als Kirchort, seine Mittelpunktlage im Verkehrsnetz sowie die Entwicklung von Handel und Gewerbe, liegt es nahe, mit Schriever von einer „städtisch" geprägten Periode der Emsbürener Geschichte
zu sprechen.
51 Die Aufgaben des Ortes im Territorium, insbesondere was die Verwaltungsorganisation (Amtshof) und den regionalen Markt betraf, unterschieden sich tatsächlich kaum von denen privilegierter Marktstädte, wie etwa : im benachbarten Rheine, das 1327 münstersches Stadtrecht erhielt.
52 Darüber hinaus hätte sich unter dem Gesichtspunkt der Sicherung des münsterschen Korridors als Verbindung zwischen Ober- und Niederstift sowie aufgrund der Lage zu den Handelswegen eine landesherrliche Förderung der Entwicklung des Ortes durch die Verleihung von Stadtrechten und die Anlage einer Befestigung im 13./14. Jahrhundert mehr als angeboten! Denn die Gründung von Klein- und Mittelstädten als Mittel der territorialen Herrschaftsintensivierung ist bei den verschiedenen im Emsland konkurrierenden Territorialherren allenthalben zu beobachten: Während die Tecklenburger sich um den Ausbau Lingens intensiv bemühten (Stadtrecht 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts), statteten die Bentheimer Grafen Schüttorf (1295), Neuenhaus (1369) und Nordhorn(1379) mit städtischen Rechten aus, Rheine (1327) und Meppen (1360) erhielten Privilegien des Bischofs von Münster.
Möglicherweise verhinderten die rivalisierenden Herrschaftsansprüche des Stifts Münster und des Bentheimer Grafenhauses in Emsbüren selbst ein stärkeres Engagement der Bischöfe: Gogericht und Haupthof waren an die Grafen von Bentheim verpfändet.
53 Bedarf für eine größere feste Ansiedlung von Händlern war nicht gegeben: Abgesehen von der vorübergehenden Versorgung größerer bischöflicher Truppenteile genügten wenige Handwerker, Händler und Herbergen zur Nahmarktversorgung des dünn besiedelten, landwirtschaftlich geprägten Umlandes. So entwickelte sich Emsbüren im Mittelalter ähnlich wie Freren und Löningen zu einem ländlichen Zentrum mit „städtischen" Funktionen, zu einem regionalen Versorgungszentrum ohne städtische Privilegien, zu einem Ort zwischen Stadt und Land. Seine zentralörtlichen Funktionen konnte Emsbüren in Teilen bis heute bewahren.
Anmerkungen
1 Ludwig Schriever, Geschichte des Kreises Lingen. II. Teil: Geschichte der einzelnen Kirchspiele. Lingen 1910, S. 428.
2 Vgl. den Beitrag von Leopold Schütte in diesem Band.
3 Schriever (wie Anm. 1).
4 Wilfried Ehbrecht, Mittel- und Kleinstädte in der Territorialkonzeption westfälischer Fürsten. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte 14 (1987), S. 104-141, hier S. 136.
5 Leopold Schütte, Orte zwischen Stadt und Land. Entwicklung und Rechtsform der „Weichbilde" und „Freiheiten" in Westfalen. In: Spieker (1993), S. 57-73.
6. Vgl. Ludwig Remling, Lingen, Emsbüren, Salzbergen. Gemeinsamkeiten und Sonderwege in der Geschichte. In: Jahrbuch des Emsl. Heimatbundes 36 (1990), S. 160-173, hier S. 169f.
7. Vgl. Hildegard Ditt, Natürliche Ausstattung und geographische Lagebedingungen westfälischer Landschaften. Konstanz und Variabilität ihrer Inwertsetzung seit dem Mittelalter. In: Der Raum Westfalen VI, 2, im Druck.
8. Grundlegend sind noch immer die Arbeiten von Heinz Stoob, Kartographische Möglichkeiten zur Darstellung der Stadtentstehung in Mitteleuropa, besonders zwischen 1450 und 1800 (1956) und Minderstädte. Formen der Stadtentstehung im Spätmittelalter (1959), beide wieder abgedruckt in: Forschungen zum Städtewesen in Europa. Bd. I: Räume, Formen und Schichten der mitteleuropäi¬schen Städte. Eine Aufsatzfolge. Köln/Wien 1970. - Vgl. Reinhard Evers, Stadt und Flecken in der Grafschaft Hoya um 1560 bis 1800. Studien zur Rechts- und Verfassungsgeschichte städtischer und stadtähnlicher Siedlungen. Hildesheim 1979 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Nieder¬sachsens 89), S. 6ff.; Hans-Dieter Homannn, Kirchdorf-Weichbild-Stadt. Verfassungs-, Wirtschafts-und Bevölkerungsentwicklung im frühen Rheine. In: Rheine - gestern, heute, morgen. Zeitschrift für den Raum Rheine 20 (1988), S. 95-112 sowie Schütte (wie Anm. 5). S. 60.
9. Joseph Niesert, Codex diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinfurt, 2. Abt., Coesfeld 1835. ND Osnabrück 1977, (Münstersche Urkundensammlung Bd. 6). Nr. 5.
10. 1541 Oktober 10. Pfarrarchiv Emsbüren, Urk. 38; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 39.
11. 1460 April 18. Pfarrarchiv Emsbüren Urk. 7; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 7. - Eine Verleihung von Weichbildrecht, wie sie der Bearbeiter des Emsbüren-Artikels im Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. 2. Band: Niedersachsen und Bremen, Stuttgart, 5. Aufl. 1987, S. 139 annimmt, ist wohl auszuschließen. Vgl. Schütte (wie Anm. 2).
12. Der Kreis Lingen, hrsg. vom Lehrerverein der Diözese Osnabrück. Lingen 1905, S. 77.
13. Remling (wie Anm. 6), S. 169.
14. Vgl. Carl Haase, Die Entstehung der westfälischen Städte. Münster 3. Aufl. 1976, S. 4 ff und S. 256 ff.
15. Schütte (wie Anm. 2.).
18. Diese Charakterisierung findet sich bei J. G. Fr. Cannabich, Lehrbuch der Geographie nach den neuesten Friedensbestimmungen. Sondershausen 6. Aufl., 1819, S. 304.
17. Regesta Historiae Westfaliae, hrsg. von Heinrich August Erhard, Bd. 2. Münster 1951, ND Osna-brück 1972, Nr. 581 zu 1199. - Vgl. auch Schriever (wie Anm. 1), S. 405. Auf die besondere Bedeutung eines eigenen Getreidemaßes (in diesem Fall für Rheine) weißt ebenfalls Cornelia Kneppe hin: Die Stadtwerdung von Rheine vor dem Hintergrund der bischöflichen Territorialpolitik. In: Rheine (wie Anm. 8), S. 67-94, hier S. 84.
18. Vgl. Käthe Mittelhäußer, Flecken als ländliche Zentralorte in der Zeit von 1650 bis 1800. In: Beiträge zur niedersächsischen Landesgeschichte. Festschrift Hans Patze zum 65. Geburts tag, hrsg. von Dieter Brosius und Martin Last. Hildesheim 1984, S.. 263-284, hier S. 264f. Die von Mittelhäußer für das 17./18. Jahrhundert gewonnenen Ergebnisse lassen sich in ihren Grundzü¬gen auf die Verhältnisse in Emsbüren im 12. bis 15. Jahrhundert übertragen.
19. Vgl. Ingolf Heiland, Münsterländische Land- und Minderstädte um 1800. Zum Typ und dessen geographischen Entwicklungsbedingungen. In: Berichte zur deutschen Landeskunde 36 (1966), S. 51-64, hier S. 54.
20. Belegt sind Schuhmacher, Bäcker und Schmied, vgl. unten Abschnitt: Handel und Gewerbe.
21. Für die Hinweise zur Siedlungsentwicklung danke ich Herrn Bernd Feldmann, Münster. Vgl. seinen Beitrag zur Topographie in diesem Band.
Vgl. Friedrich Bruns, Hugo Weczerka, Hansische Handelsstraßen. Textband. Köln/Graz 1967 (Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte NF Bd. XIII, 2), S. 386, Karl-Eberhard Nauhaus, Das Emsland im Ablauf der Geschichte. Sögel 1984, Karte 15 u. 18 und Josef Prinz, Mi-migernaford - Münster. Die Entstehungsgeschichte einer Stadt. 2. Aufl. Münster 1976, S. 12, so¬wie Wilfried Ehbrecht, Von Altenlingen nach Lingen: 975-1150. In: Lingen 975-1975. Zur Gene¬se eines Stadtprofils, hrsg. von W. Ehbrecht. Lingen 1975, S. 18-27, hier S. 20 und Homann (wie Anm. 8), S. 100.
23. August Kersting, Die alte Emsschiffahrt. In: Alle Fäden laufen durch Rheine. Eine Verkehrsge¬schichte des Emstales, hrsg. von der Stadt Rheine. Rheine 1956, S. 17-30, hier S. 19f.
24. Vgl. Wilfried Ehbrecht, Zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des tecklen-burgischen Amtssitzes. In: Lingen 975-1975 (wie Anm. 22), S. 42-53, hier S. 48 und Wolfgang Schöningh, Königsweg und Friesenstraße Münster-Rheine-Emden im Mittelalter. In: Alle Fäden laufen durch Rheine (wie Anm. 23), S. 7-16, hier S. 8-10.
25. Vgl. die beigegebene Karte: „Emsbüren im mittelalterlichen Verkehrsnetz" (um 1400). Karten¬grundlage: Günther Wrede (Bearb.), Die westfälischen Länder 1801. Münster 1953 (Veröff. der Hist. Kommission für Westfalen XXVI, 1), Übersichtskarte 1:500.000 und Gaußsche Landesaufnahme der 1815 durch Hannover erworbenen Gebiete. VI: Emsland (Grafschaft Lingen, Bent-heim und Herzogtum Arenberg-Meppen). 1842 - 1861, hrsg. von der Hist. Kommission für dersachsen und Bremen, Hannover 1977. Blatt 42: Emsbüren, Blatt 45: Schüttorf; Maßstab 1:25.000. - Vgl. Lit. Anm. 22.
26. Bruns, Weczerka (wie Anm. 22), S. 387.
27. Vgl. Alwin Hanschmidt, Das Niederstift Münster unter Kurfürst Clemens August. In: Clemens August. Fürstbischof, Jagdherr, Mäzen. Ausstellungskatalog, hrsg. vom Landkreis Emsland, Meppen/Sögel 1987, S. 29-46, bes. Karte S. 37.
28. StA Ms, Fürstentum Münster, Amt Rheine-Bevergern, bes. Nr. 681 (Jahresrechnung 1473/74) und Nr. 682 (Jahresrechnung 1475/76).
29. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 682.
30. Der instruktiven Studie von August Jost-Westendorf, Helscher Fähre - ihre Geschichte und Be¬deutung. In: Lingener Tagespost,
29. Febr. 1964, ist bedauerlicherweise kein wissenschaftlicher Apparat beigegeben.
31. Vgl. Jost-Westendorf, ebd.
32.Vgl. Nauhaus (wie Anm. 22), Karte 24.
33. Schöningh (wie Anm. 24), S. 11 verzeichnet Emsbüren als „Marktort". „Marktflecken" typisiert das Handbuch der Historischen Stätten (wie Am. 11), „Markthandel" vermutet Remling (wie Anm. 6) in Emsbüren. Vgl. auch Homann (wie Anm. 8), S. 102.
34. Das ergaben u. a. die Untersuchungen von Ingolf Heiland (wie Anm. 19), S. 53.
35. Vgl. zum folgenden: Peter Schöner, Der Markt als Zentralisationsphänomen. Das Grundprinzipund seine Wandlungen in Zeit und Raum. In: Westfälische Forschungen 15 (1962), S. 85-95.
36. Auf die besondere Bedeutung der Jahrmärkte hat K. Mittelhäußer (wie Anm. 18), S. 267-270 hingewiesen.
37. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 679 (Jahresrechnung 1466/67).
38. Mittelhäußer (wie Anm. 18), S. 269.
39. 1487 November 27, Pfarrarchiv Emsbüren Urk. 14; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 15.
40. 1502 Oktober 2, Pfarrarchiv Emsbüren Urk. 26; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 15.
41. 1543 Mai 5, Pfarrarchiv Emsbüren Urk. 40; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 41. Die Eheleute Jo¬hann und Grete Becker (vielleicht die Eltern des Hermann?) traten bereits 1503 in Erscheinung und ertauschten ein Grundstück nördlich von Emsbüren zwischen dem Helscher und Lescheder Kirchweg. 1503 Februar 14, Pfarrarchiv Emsbüren Urk. 27; vgl. Tenfelde, Urkunden, Nr. 28.
42. Vgl . Mittelhäußer (wie Anm. 18 ), S . 269 u. 273.
43. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 682 (Jahresrechnung 1475/76).
44. StA Ms (wie Anm . 28 ), Nr. 681 (Jahresrechnung 1473/44).
45. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 681 (Jahresrechnung 1473/74). Es wurde aus „Menckenhus" für 2,5 S(chilling) Bier geholt.
46. Vgl. Mittelhäußer (wie Anm. 18), S. 276f. 47' Über die Ereignisse und Zusammenhänge informiert kurz Herbert Schwarzwälder, Geschichte der freien Hansestadt Bremen. Bd. I: Von den Anfängen bis zur Franzosenzeit (1810). Bremen
1975, S . 127ff .
48. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 681 (Jahresrechnung 1473/74).
49. StA Ms (wie Anm. 28), Nr. 682 (Jahresrechnung 1475/76).
59. Vgl. Schütte (wie Anm. 5).
51.Vgl. oben.
52. Vgl. Homann (wie Anm. 8), S. 109.
53. Vgl. Schütte (wie Anm. 2).