Historie & Chronik des PANIK-Orchesters

             
 

Inhalt


Impressionen von "Panik"
"Üben in de Musikkapell" - Ein Bürsker Gedicht von 1908


Die Anfänge des Panik-Orchesters - Nacherzählt vom Ehrenvorsitzenden Heinrich "Tsching" Hölscher
Der Chronist Bernhard Tönnis "Tönne Bernd"
Chronik des Panik-Orchesters - Die Gründung 1977
Die Namensgebung und Generalversammlung 1980
Fahnenweihe 1980
Berlinfahrt 1983
Schützenfest des Bürger-Schützenvereins Emsbüren in den 1970er Jahren
Panik und die Bürgerschützen 1996


 
 

Impressionen von "Panik"


     
Graes Bürken    Kumpel              Book-Heine                      Pöttker und "Zotti"

 
Papp-Kardinäle                        Schnell-Wilm               Fahnenweihe


   
   Book in Hochform                Vor dem Vereinslokal      Combo mit Heiner Bußmann


   
 Buikers Andreas                      Up de Krues-Stroate                   Tönne-Bernd

        
Vereinslokal Hölscher                 Arnings Paul
- Haus der Musik -
 


   

 
 
 


    So könnte es auch heute noch bei "PANIK" sein - ein Bürsker Gedicht aus dem Jahre 1908
 
Musiküben in de Musikkapell 1908

(Noavertellt van Backebernds Wilm)

De Uhlenflucht de was to End,
un Böhmers Jan was Dirigent.
In sienen Goor'n übten dann
de Musikanten Mann för Mann.
Nu proa't: Wär von Musik watt kennt,
wie brukt en Nachschlaginstrument.
Fröhlich's Bernd is Kommandör
van de bürschke Feuerwehr.
Proa't met em, off dat wat wett
de Fürwehr uss't Geld ok dött.
In use Kasse is kinn Geld.
So wast datt et int Water föllt.
Wie möken met vull mehr Pläseer
Musik för de bürschke Feuerwehr.
De Kerktorn slög, 't was elwe wessen
üm tein mö't se in Huse wessen.
Doch Fröhlichs Liese höll de Wacht
un sochte ähren Mann bie Nacht.
De olle Schludde bloss, et was twölf Uhr
un Fröhlichs Liese was all sur.
In Blömers Patt dor fünn se dann
de Instrumente un de Mann.
Se bleckte- 't was nich antohör'n
upp Musikanten un upp't Hörn.
Doch Fröhlichs Bernd un olle Blömer
wassen lange keine Drömer.
Se sett'n äer up de Dörnenhegge
bestränzt: blief sitten olle Segge!
De Dörn'n de deien ähre Pflicht
un Liese verlör dat Gliekgewicht,
se föll me't Gatt in'n Brenneddelbusk:
Doar hesste watt de hewwen wuss.
Olle Poll satt all up't Hüsken,
lachte sick daor een in't Füsken.
So göng denn Aowend dann to End
et gaff kien Nachschlaginstrument.
Kapott was ock dat Trummelfell,
doch woar is watt ick noavertell:

"Musik is wann man doar bi lacht,
ock doamoals nengteinhunnertacht !
"


 

                                                                   Die Anfänge des Panik-Orchesters  

                                                 Nacherzählt vom Ehrenvorsitzenden Heinrich "Tsching" Hölscher
 
 
                          
                                 

Als man schon vor 1978 mit der offiziellen Gründungsplanung begann, war auch ein Gottesdienst mit Fahnenweihe in der Andreaskirche vorgesehen.

Allerdings hatte der damalige Pfarrer Heinrich Meyer deutliche Bedenken bei dem angedachten Namen Panikorchester.

Wie in einem Chor wurde ihm nun der geschichtliche  Hintergrund sehr lautstark vorgetragen:

Schon über Jahrhunderte wurden auf den großen Marken – und Heidegründen rund um Emsbüren bis an Rheine, Nordhorn und Lingen heran Schafherden gehalten, die von Schafhirten bewacht und betreut wurden.

Das waren ausgesprochene Einzelgänger, die man in Büren nur ganz selten sah.

In der Osternacht hatten sie ein besonderes Privileg: Dann durften sie mit ihren einfachen Instrumenten in die Kirche einziehen, um dort ihre Musik vorzustellen.

Das muss sich dann jeweils so grausig angehört haben, dass man diesem Spuk nach etlichen Jahren ein Ende gemacht hat.

Man sprach aber im Volksmund noch immer von dem damaligen „Panikorchester“!

 


Bild oben: Das ist einer der letzten Schäfer dieser Gegend - der Großonkel von Pöttker!
Bild unten: Schäfer des Bauern Botterschulte in Elbergen

   
Kurzhistorie:
(Aufgeschrieben vom Gründungschronisten Bernd Tönnis)

Schon in Quellen aus dem 17. Jahrhundert ist ein Brauch im Emsland nachzuweisen, wonach Schäfer und junge Burschen mit ihren bis zu1,50 Meter langen Mitwinter - Hörnern in der Christnacht blasend zum Hirtenamt zogen, in dem dann die Hörner beim Gloria mit den Glocken und Altarschellen zu Gesang und Orgelspiel ertönten.
Da dies naturgemäß zu Auswüchsen und Störungen des Gottesdienstes - mithin zu Panik führte, wurde mehrfach ein Verbot des Hornblasen ausgesprochen.
Das Synodaldekret vom 14. 09. 1764 gestattete aber die Ausübung dieses Brauches für Emsbüren, wenn auch unter strengen Auflagen. So durfte nur auf ein Zeichen des Küsters mit dem Blasen angefangen werden. Diese Schäfermusikanten traten 1810 zum letzten Mal auf.

                                   

Zur Feier der Pfingstbuche  wurde passende Musik gesucht!


Schon seit mehreren Jahren war man nicht mehr sonderlich zufrieden bei den Bürgerschützen, dass bei den beliebten Feierlichkeiten zur Pfingstbuche in Nachfolge des traditionellen Bürsker Schützenfestes nur ein Schifferklavier erklang.

Dazu sollte besser Blasmusik gehören.

So entschlossen sich mehrere Schützenbrüder, die Unterricht an einem Blasinstrument erhalten und zumeist schon im Feuerwehrorchester mitgespielt hatten, sich zu einem gemeinsamen Übungsabend zu treffen.  

Zunächst wurde nur ein Lied geübt - mit zunehmendem Erfolg. So wurde zu vorgerückter Stunde spontan beschlossen, dieses Probestück auf einer größeren Familienfeier in einer benachbarten Gaststätte unangemeldet vorzuführen: Gräösken und Book Heinevorweg. Diese beiden Junggesellen verstanden sich ja hervorragend auf solche Intermezzen. Man zog in den Saal ein und spielte Runde um Runde das gleiche nicht enden wollende Musikstück: ein toller Erfolg. Damit war das Panikorchester aus der Taufe behoben.

Weitere Übungsabende schlossen sich an, der Kreis der Musikanten vergrößerte sich.

In diese allgemeine Euphorie platzte eine Einladung von Dr. Walter Hölscher, einem Bruder von Lulu.
Walter hatte sich als mittlerweile angesehener Facharzt an guter Adresse mitten in Münster niedergelassen.

Er machte bei einem seiner häufigen Heimaturlaube an einem Wochenende ein verlockendes Angebot an die „jungen“  Paniker: Wenn ihr zum bekannten Münsteraner Karneval kommt und vor meiner Praxis spielt, gebe ich euch 1000 DM!

Diese Meldung verbreitete sich „panikartig“  in Büren: Es wurde aufgerüstet an Mitspielern,  an Instrumenten und an Liedrepertoire. In dieser Zeit tauchte der Name „Kadell“ auf. Damit kam musikalischer Fach- und Sachverstand dazu.

Ein Bus wurde gechartert und verkleidete Bürsker (Emsländer!) fuhren in die Perle des Münsterlandes.

Zum großen Schrecken der Karnevalsexperten dort kamen die Paniker auch noch aus der falschen Richtung mit strammer Musik durch die Innenstadt marschiert.

Dennoch: Das Ständchen durfte abgehalten werden. Danach ging es in die Praxis - eine Sternstunde für die Bürsker Musiker.
Die 1000 DM waren damit verdient. Aber diese Geldsumme hat die nächsten 20 Stunden nicht überlebt. Ein Kommentar von heute: Da waren doch auch noch die Buskosten...

Zurück in Emsbüren wurde noch am gleichen Abend beschlossen: Im nächsten Jahr machen wir vom Panikorchester auch einen Karnevalsumzug in Emsbüren…

Fazit:
Aus der Sternstunde in Münster wurde die Geburtsstunde von Kespel helau!




 
                  
 Der Chronist Bernhard Tönnis   "Tönne Bernd"
 
 

Panik und die Bürgerschützen
 
     Eine Rückschau in das Jahr 1996         
   

   
 


Berlin-Fahrt 1983
 
Immer wieder wird auch heute noch begeistert von der damaligen Berlin - Fahrt erzählt,
zu der die Firma Paus das Panik - Orchester eingeladen hatte....

       

    
Fotos: Archiv Panik - Orchester


Martin Hermes berichtet über diese Fahrt als damaliger Busfahrer
 


Ich hatte einen 24er Bus von Meyering besorgt.

Da wir mit mir als Fahrer 14 Musiker waren, hatten wir für Speis und Trank genügend Platz an Bord und das war auch nötig, wie sich zeigte…

Dieser 3 Tage Ausflug nach Berlin fand vom 12. bis 14. Mai 1983 statt, an dem ich als Busfahrer und Musiker in doppelter Hinsicht beteiligt war.

Insbesondere die Erinnerungen als Fahrer sind bei mir auch heute noch recht präsent.

Für mich begann der Ausflug schon um 3:30 Uhr, damit ich pünktlich um 4:30 Uhr die Paniker am Vereinslokal abholen konnte.

Zunächst musste Alfred noch in Neunkirchen zusteigen, dann ging es auf die Autobahn. Die erste Rast wurde um 6:30 Uhr abgehalten, der Hunger war mächtig, der Durst hielt sich noch in Grenzen im Gegensatz zu anderen Ausflügen.

Irgendwie waren alle gespannt auf die Transitstrecke durch die damalige DDR, die wir bei Helmstedt erreichten. Ein betretenes Schweigen herrschte im Bus, als wir direkt mit dem Todeszaun  und den Grenzabfertigungsanlagen konfrontiert wurden. Wenn auch die Abfertigung schneller vonstatten ging als wir erwartet hatten, erlebte gerade ich als Busfahrer die  Grenzkontrollen mit besonderer Intensität. Zwar behandelten mich die Grenzer formal korrekt, allerdings strahlten sie eine sonderbare und abschreckende Kälte aus, die mich während der ganzen weiteren Fahrt verfolgte.

Während wir sonst unterwegs auf unserem Musikreisen gerne auch „eine“ Flasche Bier tranken - ich als Fahrer natürlich nicht -, ging hier alles sehr nüchtern zu.


Nach der Ankunft in unserem Quartier fuhren  wir dann gegen 16 Uhr in Richtung Messegelände. Dabei benutzte ich eine vierspurige Straße - die ehemalige Avus.  Viel schneller als gedacht erreichten wir unser Ziel auf der rechten Seite. Ich konnte nicht mehr bremsen und habe dann kurze Zeit später auf dieser vierspurigen Schnellstraße "ganz einfach" gewendet.

Dabei habe ich sehr viel Glück gehabt, dass der fließende Verkehr das zuließ. Hätte die Polizei mich dabei erwischt, wäre mein Führerschein spontan eingezogen worden…

Unsere vornehme Aufgabe in den nächsten Stunden und an den beiden folgenden Tagen waren Auftritte am Messestand der Firma Paus, die uns diese Reise überhaupt finanziell ermöglicht hatte. Sicherlich waren wir nicht „ganz unschuldig“ daran,  dass dieser Stand besonderes Interesse bei dem Fachpublikum erzeugt hat.

So haben wir uns dann am Samstag mit einem erneuten Ständchen dort verabschiedet. Anschließend ich habe die Musikgesellschaft mit dem Bus noch quer durch Westberlin chauffiert.

Spontan kam die Idee auf, vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis - Kirche noch einmal die Instrumente auszupacken und den Marsch Aus der Zeit Friedrichs des Großen an diesem geschichtsträchtigen Ort zu spielen.

Das ging natürlich, nur weil ich es gewagt habe, den Bus im Halteverbot zu parken. So konnte ich natürlich nicht mitspielen, sondern war an den Bus gebunden.

Sehr schnell tauchten auch  Polizisten auf, die allerdings von der Musik so angetan waren, dass ich mit einem freundlichen Augenzwinkern ohne Strafmandat wiederum davon kam.

Die Rückfahrt durch die Grenzkontrollen habe ich dann schon viel gelassener über mich ergehen lassen,  ganz in dem Gefühl, dass diese Fahrt ein Ausnahmeerlebnis für die Paniker sein würde.


Foto: Wikimedia commons
 
 



Die Chronik des Panik-Orchesters - Die Gründung 1977
 
       

 
       


 

 Die Namensgebung und Generalversammlung 1980

   

 


Schützenfest des Bürgerschützenvereins Emsbüren in den 1970er Jahren

              

         
 
 


Fahnenweihe 1980

     

     


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



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