Natur pur aus Menschenhand

Exkursion am Fleckenbach in Emsbüren Bernte.

Zu einer Wanderung am renaturierten Fleckenbach luden die Naturschutzstiftung Emsland und das Emslandmuseum Lingen am 3.6.2018 alle Natur, Biologie und Landschaft interessierten ein. Maike Hoberg präsentierte am Fleckenbach in der Emsbürener Bauerschaft Bernte ein Stück Natur aus Menschenhand, das im Rahmen des Hot-Spot-Projektes „Wege der Vielfalt - Lebensadern auf Sand“ geschaffen wurde.







Fotos: A.Bültel

Im Winter 2015/2016 wurde der Fleckenbach in seinem Mündungsbereich in die Ems renaturiert. Eine zwei Hektar große neue Auenlandschaft bietet seitdem Lebensraum für viele heimische Tiere und Pflanzen. Die Exkursion folgt dem Bachlauf bis zur Ems. Zu sehen gibt es unter anderem die Kinderstuben der Fische und die Lebensräume der Libellen. Hautnah erlebt man in Bernte-Emsbüren die neue biologische Vielfalt, die sich hier seit der Renaturierung eingestellt hat.
Auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern vom Emsbürener Ortsteil Bernte bis zu seiner Mündung in die Ems zieht sich der Fleckenbach jetzt wieder in weiten Schlenken und Schleifen durch die Talaue. Einfassungen aus Beton wurden beseitigt und mit Bagger und Raupe entstand eine vielfältig gestaltete Flusslandschaft. Wenn man es nicht wüsste – man könnte den neuen Bachlauf und die Aue für einen ursprünglichen Wasserlauf halten. So muss es vor 100 Jahren überall entlang der Ems und ihrer Nebenflüsse ausgesehen haben, bevor die Wasserbauer mit Begradigungen und Uferbefestigungen für ganze Arbeit sorgten. Hochwasserschutz war damals ein wichtiges Ziel, aber wenn alle nur ausbauen und das Wasser immer schneller abläuft, dann steigen irgendwann auch die Fluten und die Natur bleibt auf der Strecke. Das Bett des Fleckenbaches bietet nach der Umgestaltung nun wieder gleichermaßen Raum für eine vielfältige Artengemeinschaft wie für den Hochwasserabfluss.

Mittlerweile haben sich nach nur drei Jahren die typischen Sandpflanzen einer Talaue hinzugesellt, darunter einige Arten von der „roten Liste“, die höchst selten und vom Aussterben bedroht sind, wie Roter Wasserehrenpreis, Wasserpfeffer, Brunnenkresse und Igelkolben. Rohrkolben und Erlen haben Fuß gefasst – die brauchte man hier weder anpflanzen noch aussäen, das regelt die Natur von selbst.




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